2020 war ein crazy ride bisher, nach längerer Abwesenheit meiner Mama, Corona, unserem Hauskauf und der Geburt unserer Tochter kulminierte es darin, dass ich mir einen Zehen brach (und das darf jetzt der letzte Meilenstein für dieses Jahr sein, thank you very much).
Ganz klar also, dass wir nach Auszeiten lechzen, sie aber viel zu selten bekommen. Cue meine Leseliste. Ich habe es hier im Post über die 4 Bücher, die unseren Weg am eindrücklichsten beeinflusst haben, schon geschrieben. Wir. Lieben. Lesen.
Es ist für uns einfach die beste Flucht vom Alltag. Genau deshalb will ich heute meine Favoriten mit Dir teilen. Denn auch im Jahr 2020 habe ich wieder ein buntes Potpourri an Büchern gelesen.
Diana Gabaldon – Outlander (und fortfolgende)
Ich sag es euch, ich erinnere mich noch daran, wie ich als Teenager durch den Weltbild lief und mit gerümpfter Nase diesen Tisch passierte. An die Cover, ein gutaussehender muskulöser Mann, der eine fragile Frau im Arm hält, im Hintergrund ein keltisches Kreuz.
Ich wünschte, ich wäre etwas weniger vorurteilsbehaftet gewesen, wie viele Jahre hätten wir schon haben können, Jamie Fraser! Kurzum, ich habe in Outlander meinen erwachsenen Harry Potter Nachfolger gefunden. Bin mit beiden Füßen voran im Fandom versunken, wie Claire zwischen den Steinen in Craigh na dun.
Wenn ihr Bock auf gute Unterhaltung, nicht cringey Sexszenen mit einem Hauch Fantastik habt, ist das hier euer Hunk, äh Mann. Also Buch.
Lest es und kommt in den Club der Frauen, denen Jamie Fraser unrealistische Ansprüche an ihre Partner verpasst hat.
Mein Favorit der Serie bisher war A Breath of Snow and Ashes und ich warte fieberhaft auf das nächste Buch, das bald erscheint. Anders als A song of Ice and Fire stehen die Chancen gut, dass ich das Ende der Serie erlebe (und die Autorin auch *hüstel* ach ja, Outlander startete als Doctor Who Fanfic. Falls meine Argumente oben nicht ausreichten…)
Pierce Brown – Dark Age
Direkt im Anschluss an die 8 Outlanderromane las ich den fünften Teil der Red Rising Saga, die als Science Fiction Dystopie eigentlich nicht meinem Beuteschema entspricht.
Dennoch hat Darrow, der Hauptcharakter es geschafft, mich komplett süchtig zu machen.
Dieser Band war noch viel schwerer zu verdauen, als die davor. Zu sehr ist man es gewöhnt, dass es für den Held zeitnah gut wird (here‘s not looking at you, George R. R. Martin).
Pierce Brown, der Künstler hinter Red Rising, schafft es, die Herausforderungen immer noch spannend zu gestalten, ohne, dass man sich mit der Zeit völlig gelangweilt abwendet. Nein, ich fiebere immer. noch genauso mit, wie beim ersten Buch. Ich für meinen Teil freue mich jedenfalls schon auf sein nächstes Werk.
Antje Schmelcher – Feindbild Mutterglück
Das nächste Buch auf meiner Liste war eines der wenigen Sachbücher, die ich 2020 gelesen hab. Bei allem, was so passierte, war mir eher nach heißen Männern in Kilts mehr Ablenkung.
Feindbild Mutterglück hat mich allerdings direkt abgeholt. Im Buch versucht die Autorin sich an einer Antwort auf die Frage, weshalb Mütter im 21. Jahrhundert so massiv unter Druck stehen, was hinter den schizophrenen Anforderungen an uns steckt und wie wir ihnen begegnen können.
Leider ist dieses Werk nur noch im Antiquariat zu haben.
Jocko Willink – Way of the Warrior Kid
geschrieben von einem ehemaligen Navy Seal richtet sich „Way of the Warrior Kid“ an Kinder und Eltern.
im Buch wird der „wimpy“ Marc, der es satt hat, gehänselt zu werden, über den Sommer (gewaltfrei!) von seinem coolen Onkel, rein zufällig auch ein Navy Seal, gecoacht.
Wir mochten die Lektionen im Buch und wollen es später mit den Kindern noch einmal lesen. Ich selbst, die ich mich auch manchmal wimpy fühle, hab hier auch die Inspiration gefunden, an meiner körperlichen, wie mentalen Fitness zu arbeiten.
Marie Grasshoff – Neon Birds Trilogie
Inzwischen habe ich bereits einige Bücher von Marie Grasshoff gelesen und ich mag ihren Stil. Diese Trilogie war ihr zweites Verlagswerk und richtig unterhaltsam.
Ein wenig schwierig ist es immer nur, wenn jemand zunächst im Selbst- oder bei einem Independentverlag veröffentlicht und dann in ein Verlagshaus wechselt.
Es kann super gelingen und dem Werk gut tun. Dann gibt es die Fälle, in denen das professionelle Lektorat und die begrenzte Seitenzahl dem Werk abträglich sind (man sehe sich Harry Potter 1-3 im Vergleich zu 4-7 an).
Mein erstes Buch von Marie Grasshoff war Kernstaub, ein Epos, der momentan leider auf Eis liegt. Wer diese Sprachgewalt gewohnt ist, wird sich schwerer tun mit Neon Birds.
Alles in allem mochte ich die Trilogie aber, fand sie spannend und die Charaktere engaging.
Cornelia „Yass, Queen“ Funke – Reckless. Auf silberner Fährte.
Ich weiß nicht, ob ihr dieses wunderbare Gefühl kennt, in ein Buch abzutauchen wie in ein warmes Bad nach einem langen Winterspaziergang. Dieses wohlige Nachhausekommen, die Welt aussperren.
Das ist für mich Cornelia Funke.
Ihre Bücher begleiten mich seit meiner Kindheit, als ich mir Drachenreiter, Die Wilden Hühner, Tintenherz, Herr der Diebe & Co aus der Bibliothek auslieh. Und auch, wenn Hogwarts immer mein Zuhause sein wird, in Cornelia Funkes Büchern kann ich selbst mit 33 noch abtauchen.
Umso erfreuter war ich, als ich entdeckte, dass inmitten der Shit Show, die 2020 ist, ein neues Buch der Reckless-Reihe erschienen ist.
Sie basiert lose auf dem Werk der Gebrüder Jakob und Wilhelm Grimm (die beiden Hauptcharaktere heißen Jacob und William Reckless).
Ich lege sie euch wärmstens ans Herz, wenn ihr auf Fantasy steht. Vor allem so schön: Cornelia Funke hat das absolute Sprachgefühl. Sie baut mit Worten ganze Länder in die Köpfe ihrer Leser.
Dazu passt perfekt : eine Tasse Earl Grey.
Jetzt bin ich einmal gespannt, welche Bücher mich im nächsten Jahr abholen, begleiten, einsaugen werden.
Eines habe ich mir auf jeden Fall vorgenommen: ich möchte meine ganzen „Schrankleichen“ loswerden. Mal sehen, ob dieser Plan aufgeht.
Photo by Olesia Buyar on Unsplash
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