Die tiefe Liebe zum Lesen ist einer der wichtigsten gemeinsamen Nenner unserer Ehe, das und dass wir beide ausgesprochen nerdy sind.
Früher verschlangen wir beide große Wälzer in wenigen Stunden, mit 2 kleinen Kindern habe ich (Andrea) abends oft keine Muße mehr, inzwischen dauert es ein paar Tage und auch nur dann, wenn mich ein Buch so richtig gepackt hat.
Elias im Gegensatz hat gefühlt schon das gesamte Fantasy-Angebot von Amazon durchgelesen und ehrlich? Ohne unser Kindle Unlimited Abonnement wären wir arm wie die Kirchenmäuse.
Zurück zu den Büchern, es ist nicht überraschend, dass es einige Werke gibt, die unseren Weg nachhaltig beeinflusst haben.
Heute wollen wir sie euch vorstellen.
The Richest Man in Babylon von George S. Clason
Alter Schwede, Leute, wenn wir euch nur ein einziges Buch ans Herz legen dürften, das wäre es. „The richtest man in Babylon“ von George S. Clason gehört zur Standardlektüre jedes Menschen, der sich auf den Weg zu finanzieller Freiheit macht.
2017 haben wir beschlossen, die zentrale Lektion auszuprobieren. Sie ist ganz einfach: Ein Jahr lang wollten wir 10% von allem behalten, was auf unser Konto einging. Von Gehalt, Eltern- und Kindergeld bis hin zu Tantiemen für meine Bücher.
10% blieben bei uns, wir bezahlten uns also zuerst, noch bevor jemand anders auch nur einen Cent von uns gesehen hat. Anfangs mussten wir uns umgewöhnen, mit 90% auszukommen. Heute klingt das total absurd für uns. 10% sind ja nicht viel, aber wir hatten jeden Cent unseres Einkommens verplant. Oder um es anders zu sagen: das Ende des Geldes und das Ende des Monats waren nur mit viel Glück derselbe Tag.
Kein Wunder, dass bei uns nichts hängen blieb. Das hat sich fix geändert. Für uns war es erst einmal total ungewohnt, das Polster wachsen zu sehen. Selbst heute kann ich es an manchen Tagen kaum glauben, zu welchen Summen sich unser „Zehnter“ so akkumuliert.
alphabet: Angst oder Liebe von Erwin Wagenhofer, Sabine Kriechbaum, Andrè Stern
Das Buch zum gleichnamigen Film war unsere Einstiegsdroge in die Freilerner-Szene. Ich hatte davor zwar schon einmal von André Stern gehört und war angefixt, so richtig überzeugt hat uns erst dieses Buch.
Wir lasen es uns gegenseitig während der Schwangerschaft mit unserem ersten Kind vor und beschlossen direkt: okay, das machen wir so. Ab jetzt sind wir Freilerner (wir alle, nicht nur die Kinder).
Wenn uns eine Thematik interessiert, tauchen wir komplett in ihr ab, wie in einem heißen Bad nach einem langen Waldspaziergang. Wir sehen Wissenslücken als Raum für neue Informationen, anstatt wie sonst üblich als persönliches Versagen. Wir fördern nicht, wir begleiten, wir suchen und finden Fährten, die uns zum nächsten Themengebiet führen.
Unser Sohn liebt z.B. Fahrzeuge aller Art. Er sämtliche Ackergerätschaften und Baustellenfahrzeuge mit Vornamen und kann sich ewig Dokus über Straßenbau, Forstarbeit oder Maishäckseln ansehen. Wir haben das nicht initiiert, aber wir unterstützen ihn in seinem Enthusiasmus.
The Total Money Makeover von Dave Ramsey
Nummer 3 auf unserer Liste ist ein Buch, das Elias nie gelesen hat. Und trotzdem ist es richtungsweisend für unser Leben.
Dave Ramsey ist amerikanischer Finanzexperte, Evangelikaler, er wählt die Republikaner, trägt meist eine Waffe und sammelt Autos. Genau unsere Kragenweite – not. Neben einem Radiosender und diversen Büchern hat er die „Financial Peace University“ ins Leben gerufen. Zentraler Punkt aller seiner Produkte sind die sogenannten 7 Babysteps. Im ersten füllst Du Deinen emergency fund auf (1000€), im zweiten zahlst Du alle Deine Konsumschulden ab usw. bis Du schließlich in babystep 7 Deinen Wohlstand mehrst und Gutes für die Welt tust.
Wie einflussreich Papa Dave für uns ist, will ich Dir an einer kurzen Anekdote verdeutlichen. Nachdem uns jemand ins Auto gefahren ist, standen wir vor der Aufgabe, einen neuen fahrbaren Untersatz zu kaufen.
Wir wälzten verschiedene Ideen und hatten am Schluss noch 2 Optionen: ein Auto finanzieren oder ein günstigeres bar kaufen. Lange haben wir mit uns gerungen und waren SO kurz davor, uns doch zu verschulden. Bis Elias sich eines Morgens vor mir aufbaute und sagte: „Was würde Dave tun?“ Klar, Cash is King. Er würde uns raten, das günstigere bar zu kaufen. Und genau das taten wir dann auch.
Ich kann dieses Buch jedem ans Herz legen, der keinen Bock mehr hat, dass am Ende des Geldes noch zu viel Monat über ist, der einfach keinen Bock mehr auf Schulden und Raten und ein Leben auf Pump hat, der sich Wohlstand aufbauen und „Finanziellen Frieden“ erreichen will.
Aus Dave Ramsey’s „Bubble auch empfehlenswert:
Rich Dad Poor Dad: Was die Reichen ihren Kindern über Geld beibringen von Robert Kiyosaki
Zu allererst einmal: Ja, über Robert Kiyosaki kann man viel negatives sagen, unter anderem, dass er ein guter Bekannter von Donald Trump ist. Es wird kritisiert, wie wahllos er zum Schulden machen rät (hier pflichte ich bei), einige mokieren, dass die Geschichte hinter „Rich Dad, Poor Dad“ fiktional ist. Aber mal unter uns: George Clason hat die Geschichte des „Richest Man von Babylon“ auch erfunden und ist nicht selbst als versklavter Kameltreiber durch die Wüste gezogen, um dann ein Buch darüber zu schreiben.
Für uns waren einige der Prinzipien im Buch sehr hilfreich. Gerade die Differenzierung der einzelnen Geschäfts-/Lebensmodelle hat uns ganz klar gezeigt, wo wir gerade stehen und wo wir hinwollen:
E (mployee, you have a job) -> S (elf-Business, you own a job) -> B(usiness owner, you own a system, that works for you -> I(nvestor, money works for you)
-Robert Kiyosaki
Eine der wichtigsten Lektionen darüberhinaus war, dass wir unseren Kindern ein Unternehmermindset vorleben wollen. Der fiktionale Rich Dad im Buch denkt in Lösungen und ist immer mit offenen Augen auf der Suche nach der nächsten Gelegenheit, um Geld zu machen. Yeah!
Wie oben schon angesprochen, sehe ich die Investition rein auf Pump sehr kritisch (auch wenn’s funktionieren kann und ich auch diverse Beispiele aus der F.I.R.E.-Community kenne, die genau so ihre Finanzielle Freiheit erlangt haben), ich hätte aber nichts dagegen, ein Investmentobjekt auch zu finanzieren.
Wie bei allem Lesestoff schadet es also nicht, das Gelesene auf die eigenen Werte abzuklopfen und den Kopf anzulassen.
Viel Spaß beim Lesen und inspirieren lassen!

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